19:00 Uhr: Grey Paris (Berlin) - 19:50 Uhr: Umbaupause / 20:15 Uhr: Robinson Khoury Trio – MŸA (F)
Sitz- und Stehplätze (hinten).
Robinson Khoury - Gewinner: Prix Django Reinhardt 2024
Der französische Prix Django
Reinhardt (benannt nach Django Reinhardt) wird seit 1955 von der „Académie du Jazz“ in Paris für den französischen Jazzmusiker des Jahres vergeben. Er zählt zu den renommiertesten
französischen Jazzpreisen.
„Sensationell“ war nur eine von vielen begeisterten Reaktionen auf das Konzert des Posaunisten Robinson Khoury beim Sparks-and-Visions-Festival in Regensburg im Januar 2025. Der Franzose mit libanesischen Wurzeln brachte sein neues Trio MŸA erstmals in Deutschland in Stellung – und wurde stürmisch gefeiert. Völlig zu Recht, der Auftritt mit der Perkussionistin Anissa Nehari und dem Keyboarder und Pianisten Léo Jassef im Theater am Bismarckplatz war ein musikalisches Ereignis, wie man es nur selten erlebt. Auch wenn man die danach folgenden Konzerte ins Auge nimmt, war es das Highlight der diesjährigen Festivalausgabe. Mit einer homogen wirkenden Mischung aus elektronischen und analogen Sounds, Stimmen und perkussiver Energie erzeugte das Trio eine geradezu magische Stimmung. Das gebannte Publikum wurde in ungeahnte Welten katapultiert. Zugleich eröffneten Khoury und seine Mitmusiker damit Einblicke in lyrisch-zarte, dunkle und explosive emotionale Landschaften.
Phänomenaler Komponist
Durchaus verbunden mit der Jazztradition, nutzt der phänomenale Posaunist und Komponist für die Stücke des Mitte letzten Jahres erschienenen dritten Albums auch arabische Modi und nordafrikanische Einflüsse. Er untersucht auf diese Weise seine eigene Wurzeln und verknüpft sie höchst virtuos mit zeitgenössischen Formen. Mit einem fantasieanregenden Aufbau des üppigen Perkussionsinstrumentariums war das Konzert auch ein optisches Ereignis.
Ein spiralförmig aufgeschnittenes Becken hängt wie eine Skulptur neben der Percussionistin Annisa Nehari. Meist spielte sie mit einer Hand auf der Cajon, auf der sie saß, mit der anderen nutzte sie Sticks für eine eindrucksvolle Kalebasse, Becken und anderes Schlagwerk. Gemeinsam formen alle drei anfänglich schwebende Gesänge aus Vokalisen, die ein wenig an frühmittelalterliche Kirchengesänge erinnern.
Quelle: Michael Scheiner Mittelbayrische Zeitung Jan 2025
Anissa Nehari – percussions, voice
Léo Jassef – piano, synthesizer, voice
Robinson Khoury – trombone, modular synthesizer, voice